ENSKAT & JANSEN



ROSA ENSKAT & SUSANNE JANSEN „…. sind 3 Schwestern“

 

Zwei ausdrucksstarke Sängerinnen mit glänzenden Theater- bzw. Film-Laufbahnen, zwei Vollblut­Schauspielerinnen mit Gold und nötigenfalls auch dem passenden Quentchen raueren Edelmetalls in der Stimme: Rosa Enskat und Susanne Jansen taten sich zusammen, um der Welt Konzerte zu schenken, die die so noch nicht kannte. Sie stellen unbekannte Universen her, in denen die Schnipsel der bekannten Welt - musikalisch, geschichtlich, psychologisch, großstädtisch - zu einem Kaleidoskop von entrückender

Tiefenwirkung gefügt werden. Absurd-anarchisches Gesamtkunstwerk Dieser wunderbare Theaterabend pendelt zwischen dem „Überall-ist-es-besser-als-da-wo-wir-sind-Gefühl“ und der Lethargie, die uns

ständig umgibt. Obwohl vorwiegend Katastrophenmeldungen zu uns dringen, sehnen wir uns nach einem besseren Anderswo und kommen doch nicht los. Tschechows Schwestern werden hier künstlich beatmet zu Protagonistinnen der modernen Welt. Selbstironisch und mit künstlerischer Distanz thematisiert der Abend

Chancenlosigkeit und Lethargie, Dekadenz und Hysterie, Zerstörung und Sinnsuche, falsches und wahres Gefühl. „Man müsste mal raus. Mal bis zum nächsten Gartenzaun oder nach Buenos Aires. Mal was für uns. Mal was Lebensbejahendes. Mal andere Männer. Mal andere Getränke. Was für die Haut. Mal was für die

Frisur. Mal was kaputt machen, was jemand anderem gehört, oder einen Liederabend so mitreißend gestalten wie Enskat und Jansen. Tosender Schlussapplaus." Hannoversche Allgemeine Zeitung

„Singende Schauspieler gibt es viele, schauspielernde Sänger auch. Was diesen Abend so besonders macht, ist, dass Rosa Enskat und Susanne Jansen nicht nur Lieder interpretieren, sondern dabei ein Kaleidoskop

verschiedenster feiner Stimmungen, Atmosphären und Assoziationen erzeugen. Ein Theaterliederabend im besten Sinne, der komisch, unterhaltsam und tiefgründig Gegensätze an- und kokett ausspielt.“ Der Tagesspiegel, Berlin „Zwischendurch geht schon mal ein Stuhl kaputt, zwei Flaschen Wodka leeren sich, ein halbes Dutzend Perücken finden ihren nicht immer idealen Bestimmungsort, und es gibt selbstgeschriebene Gedichte. Es sind nicht die Songs, es ist deren Interpretation, die diesen Abend gewinnbringend füllt: Ein kokettes Spiel der Gegensätze - blond und schwarz, Chanson und Jazz, heißblütig und unterkühlt, schrill und elegant.“ Hannoversche Allgemeine Zeitung „Enskat & Jansen mimen zwei tragikomische weibliche Figuren, die derangiert und völlig aus der Fassung sind. Einmal sehen sie aus wie Krimhild und Brunhild aus der Nibelungensage, dann wie ein Teil der Adams Family oder Amy Winehouse und die junge Fassbinder-Schauspielerin Irm Hermann, zusammen eingesperrt im Theater. (…) Was diesem Liederabend das

Prädikat ‚einzigartig’ verleiht, ist das ungewöhnliche, eigenwillig-komödiantische Potenzial der beiden Drama Queens. (…) Mit manchmal fast grenzwertiger Grandezza kreieren Enskat & Jansen nicht mehr und nicht weniger als ein neues Genre. Ganz egal, ob sie singen, schweigen oder sich in ihrem skurrilen Ausdruckstanz auf dem Sofa oder hinter dem Mann am Klavier verausgaben: dieses theatralische Duo fatal ist (…) ein absurd-anarchisches Gesamtkunstwerk.“ Siegessäule, Berlin Rosa Enskat studierte Popularmusik und Schauspiel an der Hochschule für Musik „Hanns Eisler“ in Berlin. Sie war Ensemblemitglied am

Maxim Gorki Theater Berlin; es folgten Engagements im Staatsschauspiel Hannover, bei der Ruhrtriennale, im Thalia Theater Hamburg u.a. Derzeit ist sie festes Ensemblemitglied am Staatsschauspiel Dresden. Sie arbeitete mit Re­gisseuren wie Volker Hesse, Alexander Lang, Johanna Schall, Jo Fabian und Uwe-Eric Laufen­berg. Außerdem tritt Rosa Enskat als Sängerin auf und dreht regelmäßig für Fernsehen und Film, u.a. in ’Die Kriegerin’ (Regie: David Wnendt), ’Pink’ (Rudolph Thomé), ’Meine schöne Bescherung’ (Vanessa Jopp) u.a.m.

Susanne Jansen debütierte als Chaja in Sobols "Ghetto" am Maxim Gorki Theater, Berlin. Danach prägte sie als festes Ensemble­mitglied den innovativen Stil des Theaterhauses Jena mit. Nach Engagements am Neumarkt Theater Zürich und der Volksbühne am Rosa Luxemburg-Platz war sie 2001-2009 Ensemblemitglied am Staatsschauspiel Hannover. Dort arbeitete sie mit Regisseuren wie Schlingensief, Stemann, Kamerun, Bürk und Walburg. Sie spielte und sang in zahlreichen Liederabend-Uraufführungen von Franz Wittenbrink. Sie gastierte am Staatsschauspiel Dresden und Schauspielhaus Hamburg. Außerdem übernimmt sie Rollen in Film und Fernsehen und wirkt bei Musikproduktionen (u.a. Ärzte-CD

’Geräusch’) und Hörspielen mit. Tagesspiegel: Es geht ein Zug nach Nirgendwo Im Café Schönbrunn becircen die famosen Darstellerinnen die Gäste Man hat ihnen prophezeit, sie würden sich die Augen auskratzen, sollten sie sich begegnen. „Frau Jansen ist ein Feuerzeichen“, sagt Frau Enskat, „ich bin ein Wasserzeichen.“ Als sich die Schauspielerinnen Susanne Jansen und Rosa Enskat dann tatsächlich trafen, blieben beide nicht nur unverletzt, sondern entflammten in künstlerischer Liebe auf den ersten Blick. Ein Herz und eine

Seele sind sie, und mittlerweile auch zwei starke Stimmen, die mit Verve und  Witz auf und abseits der Bühne Gemeinsamkeiten und Gegensätze zum Klingen bringen. „Sie hat die gleichen Seiten, die ich auch habe, nur anders ausgeprägt“, erklärt Jansen. „Bei mir sind sie eher dunkel, bei dir eher hell“, stellt Enskat fest. „Das würde ich jetzt nicht so sagen“, entgegnet wiederum Jansen, „wenn du beispielsweise meine düsteren Gedichte liest …“ Und so geht es fort. Ein Tischfeuerwerk der schlagfertig-vertrauten Dialoge wird das Gespräch im Café Schönbrunn, lebendig und lebensweise wie die Auftritte der beiden. „Konzert N°1“ hieß der erste Abend, den die ausgebildeten Sängerinnen Enskat und Jansen vor einigen Jahren in Eigenregie zur Premiere brachten. Es war ein musikalischer Parforceritt durch ihr Favoritenrepertoire, Jazz und Blues,

Chansons und Schnulzen, Selbstgedichtetes und Eigenwilliges. „Konzert N°2“, das Sequel zum Erfolg, mischte dann schon mehr thematische Motive in die Musik, ließ auch das damals stimmungsprägende Tschechow-Lebensgefühl der zwei Schwestern im Geiste aufscheinen: die Sehnsucht nach dem Ort, an dem alles besser wird und der nicht Moskau heißen muss, die Einsamkeit des Hotelzimmers, die viel reisende Schauspielerinnen zwangsläufig kennenlernen. Aber das alles auch gleich wieder ironisch gebrochen, etwa in Gestalt des kleinen ICE, eines Spielzeugzugs nach Nirgendwo. Nun also steht die Show „Rosa Enskat und Susanne Jansen sind drei Schwestern“ an. Eine Mischung aus beiden Konzerten, „weil wir unterschiedlicher Meinung sind, welcher Abend uns besser gefällt, und weil wir beide so ungern konsequent sind“, wie Enskat trocken erklärt. Es wird jedenfalls nicht einfach nur ein Best-of, sondern wiederum ein irisierender Genre-Bastard aus Theater, Konzert, Performance, Miniaturen, der von der Unmittelbarkeit der Musik und von der

Spontaneität und Improvisationsbegabung der beiden Protagonistinnen lebt. Als „Quintessenz aus den vielen Jahren Bühnenerfahrung“ bezeichnen die beiden ihre Auftritte einmal. Und auch das trifft. Enskat, die heute am Schauspiel Dresden engagiert ist und vormals unter anderem am Gorki Theater war, und Jansen, die seit Jahren besonders dem Staatstheater Hannover verbunden ist, haben sämtliche Höhen und Tiefen der Schauspielerinnenexistenz, auch in Film und Fernsehen, bereits durchmessen – mit allen Zweifeln, mit allem Illusionsverlust auch im besten Sinne, worüber sich ungeschminkt mit ihnen reden lässt. Am Ende allerdings zählt für beide, im Leben wie auf der Bühne, der Augenblick. In ihren Konzerten geht es darum, das Hier und Jetzt zu feiern. 

 

PATRICK WILDERMANN